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  Monroy hat 
		'was Neues entdeckt, über das man sich empören kann: In 
		Nordrhein-Westfalen wurden 2010 doch tatsächlich mehr als 250.000 Stille 
		SMS verschickt  (1). 
		Das ist ganz schlimm und die Strafverfolgungsbehörden schweigen ganz 
		verschlagen und geben ja sowieso über Funkzellenabfragen keine Auskünfte. So kann man die Themen Überwachungsstaat, 
		Telefonüberwachung, Verkehrsdaten und verbotene Vorratsdatenspeicherung 
		herrlich miteinander verrühren und das ist richtig toll investigativ. 
		 Während 
		einer laufenden Überwachung der Telekommunikation im Zusammenhang mit 
		mobilen Endgeräten werden nur die Standortdaten protokolliert, die bei 
		Telefonaten entstehen. Um es in Erinnerung zu bringen: Eine solche TKÜ 
		ist nur zulässig aufgrund eines gerichtlichen Beschlusses und setzt den 
		Verdacht einer schweren Straftat voraus, die im  Straftatenkatalog des  § 
		100a Abs. 2 StPO aufgeführt ist. 
		 Bei der 
		Verfolgung von Serieneinbrechern und anderen reisenden Tätern ist es 
		natürlich von Interesse, wo sie sich aufhalten und sie ergriffen werden 
		können. Die Stille SMS bewirkt eine Rückmeldung des angerufenen 
		Mobiltelefons, ohne dass es den Anruf als solchen meldet. Es verrät 
		seinen Standort. Das wird von den  §§ 
		100a und  100g 
		StPO zugelassen, wenn es sich um schwere Kriminalität handelt und 
		ein gerichtlicher Beschluss vorliegt. Um Besserwissern vorzubeugen: Bei 
		Gefahr im Verzug darf die Staatsanwaltschaft die schriftliche Anordnung 
		auch selber treffen und muss sie kurzfristig gerichtlich bestätigen 
		lassen. Die Stille SMS hat nichts mit Funkzellendaten zu 
		tun. Sie ist eine Ausprägung des Quick Freeze, den die 
		Bundesjustizministerin als freiheitliche Alternative zur 
		Vorratsdatenspeicherung auf ihre Fahne geschrieben hat, das im
		
		 § 
		100g StPO längst Wirklichkeit ist und die aktuellen Verkehrsdaten 
		betrifft. Die Funkzellendaten betreffen hingegen zurückliegende 
		Verkehrsdaten, die von den Netzbetreibern aus technischen oder 
		kaufmännischen Gründen gespeichert sind oder als Vorratsdaten 
		gespeichert werden müssten. 
		 Mein Tipp 
		an die Empörer: Denken Sie doch Mal über Tracking Mails nach  (2)! 
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