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Oktober 2009 |
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Bezahlung für Inhalte |
Das eine Problem ist, dass sich das Geschäftsmodell "Werbung" gegenwärtig nicht richtig lohnt. Auch der Werbeteil in der ist äußerst schmächtig geworden. Die Printmedien und die kostenlosen News-Medien scheinen tatsächlich mit ihrer Existenz zu kämpfen. Das andere Problem ist, dass ich bei Online-Medien die Katze im Sack kaufen muss. Ich kann nicht erst blättern, mich festlesen und dann entscheiden, ob mich das Teil wirklich interessiert. 10 % sagen "ja, wenn der Preis stimmt" und 24 % würden zahlen, "um eine bestimmte Berichterstattung zu fördern". Die Ersten würden nicht "blättern", um Informationen aus Randgebieten abzufragen, und die Zweiten würden sich sowieso nur am Boden ihres Tellers bewegen. Sie wären zu wenige, um ein auf eine gewisse Breite angewiesenes Journal zu finanzieren. Ich selber gehöre zu den 18 %, die bereit sind, für spezielle
Informationen zu zahlen, nicht aber für "normale News-Medien". Da kommt
sowohl der Macher des Cyberfahnders durch als auch mein sich gewandeltes
Nutzungsverhalten. Fast täglich überfliege ich Newsletter und
Newsportale und lese mich fest - oder lasse es sein. Wirklich
interessante Meldungen und Stellungnahmen landen im Cyberfahnder. Das
ist ein besonderes Herangehen, das nicht verallgemeinert werden kann. |
Von mir kommt dazu ein klares "jein". Für die gewerblichen Informationsportale könnte die Kulturflatrate tatsächlich hilfreich sein. Sie würde Kulturproduktionen ungeachtet ihrer inhaltlichen Ausrichtung und Qualität fördern - wie die Gema oder die VG Wort. Das macht sie nicht wertlos, entmündigt jedoch den Konsumenten, der nicht steuern kann, welchem Kulturproduzenten besondere Anerkennung zollt. Er zahlt für jeden Mist, der die Förderungsvoraussetzungen erfüllt. Vor einigen Jahren habe ich wegen eines Arbeitspapieres, das ich im EDV-Workshop veröffentlicht habe, dieselbe Frage gestellt und ein paar Antworten bekommen: 2 meinten, sie würden nie bezahlen, 1 war dazu bereit und 1 weitere war sich nicht ganz sicher. Nischenangebote wie der Cyberfahnder, dessen meisten Besucher sowieso von Landesnetz-Proxys versorgt werden, können alle aktuellen Finanzierungsmodelle vergessen. Sie fallen erst dann auf, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind. Sie stehen zur Verfügung, weil sich jemand die Mühe macht, sie zu
veröffentlichen und dazu auch Geld auszugeben, nicht aber, um damit
Reichtum oder überhaupt Geld zu verdienen. Ihr Antrieb ist ein
bestimmtes Sendungsbewusstsein und der Ruf nach Anerkennung. Ein Hobby
eben. |
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Anmerkungen | |||
(2)
Umfrageergebnis, Telepolis; |
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Cyberfahnder | |||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |