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Juli 2010 |
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Lagebild Organisierte Kriminalität 2009 |
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Das Lagebild hält sich streng an die Vorgaben der Polizeilichen Kriminalstatistik - PKS - und unterscheidet deshalb zwischen Rauschgift-, Eigentums- und Zollvergehen. Dadurch entsteht leicht der Eindruck, die betreffenden Tätergruppen würden sich spezialisieren und sich auf ein Deliktsfeld beschränken. Neuere Erscheinungsformen mischen aber alle möglichen Straftaten, wenn sie Profit versprechen: Falschgeld, geschmuggelte Zigaretten, gestohlene Autos - vertickert wird, was sich zu Geld machen lässt.
Die Chefs
der beiden Behörden lassen es sich nicht nehmen, die von ihnen bekannten
Warnungen zu wiederholen. Ziercke (BKA) fordert die Ausgestaltung der
Quellen-TKÜ und die Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung und Dr. de
Maizière die Optimierung der grenzüberschreitenden OK-Bekämpfung. |
Was man nicht sieht, kann man auch nicht verfolgen. Die politischen Forderungen des Bundesinnenministers und des BKA-Präsidenten wirken gebetsmühlig und blass. Ihre Forderungen nach Quellen-TKÜ, Vorratsdaten und internationaler Zusammenarbeit sind sicher zutreffend und besonders im OK-Bereich unverzichtbar. Die Veröffentlichungen lassen aber nicht die Bedeutung erkennen, die
bestimmte Werkzeuge der Strafverfolgung haben, wozu sie nutzen und wo
ihre Grenzen sind. Das zeigt besonders die Überwachung der
Telekommunikation, die bei konspirativem Kommunikationsverhalten kaum
zur Ausklärung von bereits begangenen Straftaten taugt, sondern
überwiegend dazu, die Tätergruppen, ihre Strukturen und ihre Zusammenarbeit zu erkennen
sowie zur Ergreifung von Tätern. Das Themen Sprachkompetenz und
Fortbildung in den Verfolgungsbehörden werden überhaupt nicht
angesprochen, wohl auch deshalb, weil solche Maßnahmen richtig Geld
kosten können. |
Anmerkungen | ||
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Cyberfahnder | ||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |