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September 2010 |
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Visualisierung von Beobachtungen und Theorien |
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Visualisierungen sind besonders schwierig, wenn sie sehr abstrakte
Prozesse beschreiben sollen. Das gelingt Bollinger auf eine besondere
und eingängige Art. Das zu demonstrieren, geht nur mit Bildzitaten. Ich
habe dazu sechs Beispiele ausgewählt, die mir besonders gefallen haben
und die eine kleine Geschichte erzählen. Ihre volle Pracht entfalten die
Bilder aber nur in dem Buch. Das soll aber auch so sein. |
Das nächste Bild zeigt Interferenzen, wobei sich Wellen gegenseitig überlagern (Ausschnitt von S. 57, unten Mitte). Besonders schön: Im Zentrum der Quirls schwimmen Quietscheentchen und die symbolisieren Badewanne und gemächliches Treiben auf einer Wasseroberfläche. Das wirkt hochgradig harmonisch und ist gut anzusehen.
Das Bild
rechts unten (S. 109) zeigt den Van von Richard Feynman, auf dem Feynmans
Diagramme für die Interaktion von Elementarteilchen aufgemalt sind. Sie
zeigen den Zerfall und die Fusion im Zusammenhang mit kernphysikalischen
Prozessen, wie sie oberhalb der Quarkebene stattfinden. |
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faszinierende Bilder | ||||
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Das Bild unten Mitte (S. 148) zeigt das Schema planetarischer Umlaufbahnen in einem Doppelsternsystem, wobei es Bollinger und den Autoren um die Bewohnbarkeit geht, also den Gürteln um Sonnen, in denen theoretisch Leben entstehen, sich entwickeln und überleben kann. Die Planeten können eine Sonne mehr oder weniger kreisförmig umlaufen. Ihre ellipsoiden Umlaufbahnen, die durch die Partnersonne in Doppelsternsystemen noch weiter verzerrt werden, können halbwegs gleiche Jahreszeiten verursachen. |
Eine ähnliche
Konstellation hat Brian W. Alsdiss in
seinem Helliconia-Zyklus literarisch umgesetzt
(3). Dort
umkreist der belebte Planet eine leuchtschwache Sonne, die ihrerseits
eine sehr heiße Sonne umkreist, von der letztlich die Jahreszeiten
bestimmt werden. Richtig extrem werden schleifenförmige Bahnen um beide Sonnen des Doppelsternsystems. Der Planet erlebt extreme, aber kurze Sommer in der Nähe der beiden Sonnen, schnell vergehende Frühlinge und Herbste und sehr extreme und lange Winter bei den weiten Entfernungen von den Partnersonnen.
Das letzte Bild in dieser Reihe visualisiert den Butterfly-Effekt aus
der Quantentheorie des Chaos' (S. 146,
unten rechts): Der Flügelschlag eines Schmetterlinks kann sich durch
Wechselwirkungen und Interferenzen derart verstärken, dass er am anderen
Ende der Welt einen Wirbelsturm oder einen Tsunami verursacht. Ich halte
das gedankliche Bild für stark überzeichnet, aber nicht falsch.
Ihm wirken die Stabilisierungskräfte entgegen, in erster Linie die alle
Bewegungen hemmende Schwerkraft und die Umgebungsstrukturen, die bewegt
und korrodiert werden wollen - auch von den Flügelschlägen eines
Schmetterlinks. |
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Anmerkungen | ||||
(2)
Stephen Hawking, Leonard Mlodinow, Der Große Entwurf. Eine neue Erklärung des Universiums, Rowohlt 2010;
(3)
Brian W. Aldiss, |
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Cyberfahnder | ||||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |