|
Kriminaloberkommissar
Bull von der Polizeidirektion Lebenstedt im Vorharz ist der Mann für die
kniffligen Fälle, wenn es um Betrug, Wirtschafts- oder
Computerkriminalität geht. Seine Spezialität ist das Erfragen von Fakten
bei der Anzeigenaufnahme. Die uniformierten Leute aus der Wache schicken
deshalb alle aufgebrachten Anzeigeerstatter zu ihm vom
Kriminalermittlungsdienst, die mit irgendwelchen Papieren wedeln, egal,
ob es sich dabei um Kontoauszüge von Banken, Telefonrechnungen oder
andere mehr oder weniger aussagekräftige Drucke handelt. Er ist davon
überzeugt ist, dass da draußen viele Schmutzfinken ('tschuldigung Klaus,
das musste sein) am Werk sind, aber er traut auch den heulenden und
scheinheiligen Anzeigeerstattern nicht immer.
KOK Bull ist
natürlich eine Kunstfigur ohne jede Ähnlichkeit mit existierenden
Personen. Er hilft mir dabei, die Cybercrime vom Sachverhalt her zu
betrachten und die Möglichkeiten zu entwerfen, die mit ihm in Verbindung
stehen. Bulls Fälle sind deshalb keine Kriminalgeschichten, an deren
Schluss ein Täter identifiziert ist. Sie würden davon leben, zunächst
Irrwege zu gehen, um am Ende mit einem genialen Schachzug zu einem
Schluss zu kommen.
KOK Bull geht
anders vor. Er versucht zu begreifen, was dem Anzeigeerstatter passiert
ist, um Möglichkeiten auszuschließen und andere zu entwickeln. Auch das
führt zu überraschenden Wendungen und meistens zu dem frustrierenden
Schluss, dass die Sache nicht so einfach ist, wie sie auf dem ersten
Blick scheint.
|