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Andreas Eschbach 26.06.2007
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der andere Eschbach
  Das Buch der Zukunft
  Eine unberührte Welt

Jesus Video
Eine Billion Dollar
Eine Trillion Euro
Nobelpreis
Ausgebrannt

Jugendbücher
  Marsprojekt
  Seltene Gabe
  Grenzgang: Cyborg

Science Fiktion
  Haarteppich-Knüpfer
  Solarstation
  Quest
  Kelwitts Stern
  Exponentialdrift

Fazit

 

 
Andreas Eschbach ist im besten Sinne ein Erzähler, den man sozusagen "weglesen" kann, ohne dass er die Konzentration des Lesers überfordert. Gleichzeitig ist er ein Grenzgänger zwischen der Mainstream- und der Science Fiktion-Literatur, mit der er seine Laufbahn begann. Dieses Können zeigt sich besonders auch in seinen neueren Romanen, in denen er es versteht, den Handlungen eine historische oder wissenschaftliche Annahme zugrunde zu legen, die sich von der Alltagserfahrung abhebt, aber dadurch eine besondere Spannung aufkommen lässt.

Eschbach wird seit gut zwölf Jahren verlegt und schreibt viel. Er muss Ideen noch und nöcher auf Halde gehabt haben, um dieses schreiberische Feuerwerk abfeuern zu können.

Seine Werke haben aus meiner Sicht noch ein "Aber". Sein Meisterwerk fehlt noch: Knapp, explosiv und spannend. Die Anlagen dazu sind alle da. Noch ist er aber nicht auf den Punkt gekommen, liefert seitenmächtige Werke und wir Leser warten ...
 

 
Nachträge:
 
Black*Out, 15.09.2010
 



 

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Andreas Eschbach, Das Buch der Zukunft (2004)
Inhalt bei
Bestellung bei

Andreas Eschbach, Eine unberührte Welt (2008)
Inhalt bei
Bestellung bei

 

18.01.2009: Die Werkschau beginnt mit zwei neuen Büchern von Eschbach, die aus dem Rahmen fallen und mit denen er seine Vielseitigkeit (einmal mehr) beweist.

"Das Buch der Zukunft" ist ein Sachbuch, in dem Eschbach seine Sicht auf die Lebensgewohnheiten und Gefahren der Zukunft darlegt. Dabei spricht er viele Szenarien und Technologien an, die aus der SF-Literatur bekannt sind, macht das aber auf eine zurückhaltende und überhaupt nicht übertriebene Art. Der Leser wird von ihm geradezu sanft geführt und merkt kaum, dass er mitgerissen wird.
 

 
Wirklich gute Roman-Autoren zeigen ihr Können dann, wenn sie auch gute Sachbücher schreiben, das habe ich auch schon über Schätzing gesagt (und ihm weitere Beispiele zur Seite gestellt). Das hat nun auch Eschbach bewiesen.

18.01.2009: Das zweite Buch, das ich im Wege des Updates an den Beginn stelle, ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die vor allem viel Witz und überraschende Wendungen enthalten.

Auch damit erweist sich Eschbach als guter Autor. Seine Kurzgeschichten heben sich angenehm von seinen gelegentlich zu umfangreich ausgeführten Werken ab. Hier muss er mit dem groben Pinsel eine Szenerie entwerfen und den Spannungsbogen einbinden, der schließlich in eine Überraschung mündet. Das macht er immer wieder gut.

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Andreas Eschbach, Das Jesus Video (1998)

Inhaltsangabe

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Seine breitere Bekanntheit erlangte Eschbach mit dem Roman "Das Jesus Video". Er erzählt eine Geschichte, die in der Gegenwart und vor allem in Israel spielt, also auf historischem Boden. Sie nimmt gleichzeitig die christliche Geschichte auf und erweitert sie um einen SF-Aspekt: In einem zweitausend Jahre alten Grab wird eine neuzeitliche Videokassette gefunden, für die die Kamera noch gar nicht auf dem Markt ist.

Nicht nur in diesem Roman schafft es Eschbach immer wieder, der Handlung eine überraschende Wendung zu geben. Aus diesem Buch ist mir besonders eine Szene in Erinnerung geblieben, in der die Protagonisten in einer ausweglosen Situation zu sein scheinen. Einer ihrer Gegner vergegenwärtigt aber nicht, dass in Israel eine allgemeine Wehrpflicht besteht und Frauen im Nahkampf ausgebildet sein können, und provoziert die Romanfigur Judith mit einer sexuellen Annäherung, worauf sie "rot" sieht:

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  "... Ohne jeden weiteren Gedanken an seine schußbereite Waffe, an die Situation, in der sie sich befanden oder an die Gefahren, die ihr oder den anderen drohen mochten, brach sich eine inbrünstige Wut ohne jede Hemmung Bahn, und die wütende Energie folgte dabei Pfaden, die während der Jiu-Jitsu-Kurse ihrer Militärzeit wieder und wieder eintrainiert und schließlich zu Reflexen geworden waren:
 

Sie packte den Arm des Mannes und schleuderte ihn mit einem gellenden Kampfschrei in einer gewaltigen, schwungvollen Bewegung über ihre Schulter, als wöge er nichts. ..."

(Seite 360 der Taschenbuchausgabe von Bastei Lübbe, 1998)

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Andreas Eschbach, Eine Billion Dollar (2001)

Inhaltsangabe

Bestellung bei

Eschbachs Aufhänger erinnert etwas an die Kurzgeschichte von Mark Twain, "Die Eine-Million-Pfund-Note" ( Bestellung bei ), in der die Hauptfigur einen Geldschein (damals noch ein echtes Wertpapier) mit dieser Summe erhält und die Auflage bekommt, ohne ihn einzulösen eine Zeitlang zu überleben, ohne im Gefängnis zu landen oder anderweitig zu Schaden zu kommen. Dann soll der Gegenwert ihm gehören.

Eschbach macht eine andere Annahme: Was passiert, wenn ein Vorfahre vor 500 Jahren einen erklecklichen, aber keineswegs riesigen Geldbetrag konservativ angelegt und mit der Vermögensverwaltung ein traditionelles Anwaltsbüro betraut hat, das das Vermögen durch Wirtschaftskrisen und Kriege hindurch in kleinen Schritten, aber stetig mehrt? Es wächst auf den wesentlichen Teil des Weltvermögens an, lässt die Weltwirtschaft ventilieren und ruft alle möglichen Neider und Gegner auf den Plan. Die handelnde Figur erkennt aber auch, dass ihr unverhofft erlangtes Vermögen überall und jeden betrifft (und ausbeutet).

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Andreas Eschbach (Hrg.), Eine Trillion Euro (2004)

Bestellung bei

Als Herausgeber nahm Eschbach 2004 den Faden wieder auf und präsentierte eine Sammlung mit Kurzgeschichten von namhaften europäischen Autoren, darunter auch den Altmeister Wolfgang Jeschke aus Deutschland.

Seine eigene Titelgeschichte dazu zeigt, dass er nicht nur mehrere Hundert Seiten lange Romane zu schreiben weiß, sondern auch Kurzgeschichten, die ebenfalls die von ihm gewohnten Überraschungen enthalten.
 

Das Genre "Kurzgeschichte" hat leider an Bedeutung verloren und war vor allem in den 60-er und 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts ein maßgeblich gestaltender Bestandteil der Science Fiktion-Literatur und das nicht zuletzt in Deutschland, wo sich Herbert W. Franke und Wolfgang Jeschke als Herausgeber im Heyne Verlag eine nachhaltige Anerkennung verdient haben. Novellen mit einem Umfang von etwa 70 Seiten scheinen gar nicht mehr veröffentlicht zu werden. Das ist schade, weil sie dem Autor die Kunst abverlangen, einen in sich geschlossenen Roman auf seinen literarisch gefälligen Kern zu komprimieren.
 

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Andreas Eschbach, Der Nobelpreis (2005)

Inhaltsangabe

Bestellung bei

Ganz ohne Anleihen aus der Science Fiktion verfährt Eschbach beim Nobelpreis.

In diesem Buch fasziniert mich die Hauptperson:
 

Ein Industriespion, der dem modernen elektronischen Schnickschnack absagt und lieber auf die klassische, handgreifliche Art nach Geheimnissen forscht und dennoch keineswegs altmodisch ist. Er kennt die Methoden des elektronischen Einbruchs und nutzt sie auch, wenn er es für richtig hält. Ansonsten pflegt er die klassischen Detektivtechniken, die in ihrer modernen Gestalt als Social Engineering bezeichnet werden ( Eschbach, Der Nobelpreis [Zitate])
 
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift nach oben Ausgebrannt  

 
Andreas Eschbach, Ausgebrannt (2007)

Inhaltsangabe

Bestellung bei

Mit dem Fortschritt seines Romans wechselt Eschbach in "Ausgebrannt" zunehmend vom Mainstream- zum SF-Genre und beweist auch in seiner jüngsten Veröffentlichung, hinreissend zu erzählen.

Er behauptet von seiner Geschichte selber, dass sie leider zu 99 Prozent nicht auf Fiktionen aufbaue (siehe Inhaltsangabe).
 

Seine Annahmen: Die bekannten Ölreserven sind schneller verbraucht als allgemein angenommen und es gäbe noch jede Menge unbekannter Vorkommen, weil die herrschende Meinung in der Wissenschaft die Mechanismen missverstehe, wie Rohöl entsteht. Die Erklärung zu dieser wissenschaftliche Annahme erinnert ein wenig an Frank Schätzing ( Der Schwarm, Bestellung bei ), was ja nicht schlecht ist.
 

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Seine erzählerischen Stärken spielt Eschbach besonders in seinen Jugendbüchern aus. In Anbetracht seiner Werke kann man Jugendbücher neu definieren als eine Literatur, die auch von Kindern und Jugendlichen mit Spaß gelesen werden kann.

Eine Einschränkung gilt es zu machen, die dem Arena-Verlag anzulasten ist: Das Buch "Das Marsprojekt" von 2001 ist identisch mit Band 1 des gleichnamigen, ab 2005 erschienenen Zyklus'.

 
Diese Unart, frühere Ersterscheinungen nicht zu offenbaren, pflegen auch andere Verlage, Internet-Buchhändler und die Anbieter von E-Books. Ich bin mehrfach darauf hereingefallen und habe mich immer wieder furchtbar darüber geärgert, insbesondere dann, wenn das Werk unter einem neuen Titel oder angereichert um ein, zwei neue Geschichten erschienen ist. Das ist eine Abzocke, die ich an dieser Stelle nicht näher unter strafrechtlichen Gesichtspunkten erörtern will.

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Andreas Eschbach, Das Marsprojekt (2005, 2006)

Das ferne Leuchten
Inhalt bei (siehe weiter unten)
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Die blauen Türme
Inhalt bei
Bestellung bei

Die gläsernen Höhlen
Inhalt bei
Bestellung bei

Die Marskinder müssen sich mit ihrer lebensgefährlichen Umwelt arrangieren und haben dennoch viel Spaß und ein mitreißendes detektivisches Betätigungsfeld. Die Kritik in den Rezensionen bei teile ich nicht, soweit sie den Inhalt und die Spannungsbögen in den bisher erschienenen Teilen betreffen, wohl aber, was die Veröffentlichungspolitik anbelangt.

Eschbachs Ideen könnte man sicherlich komprimieren und die vier, aus denen dann nur zwei geworden sind, noch offenen Fortsetzungen lassen Zweifel daran aufkommen, dass er die Faszination aufrecht erhalten kann. Noch bin ich kaufwillig.

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Die steinernen Schatten (2007)
Inhalt bei
Bestellung bei

Die schlafenden Hüter (2008)
Inhalt bei
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18.01.2009: Beide abschließenden Bände des Marsprojekts werden von den Rezensenten bei bejubelt. Dem kann ich mich nicht anschließen. Der vierte Band - Die steinernen Schatten - barg zwar wie gewohnt Überraschungen, die jedoch keine rechte Spannung aufkommen ließen.

Viele Rätsel löst schließlich der abschließende Band, Die schlafenden Hüter. Wir erfahren viel aus der fiktiven Vergangenheit von Mars und Erde und über die wahren Aggressoren. Das letzte große Geheimnis, wie die beiden großen blauen Türme, bei denen es sich um ein Sternentor handelt, genutzt werden können, bleibt offen. Die Abenteuer, die sie bergen, versprechen Fortsetzungen.

Fazit

Die Serie ist zu lang geraten und hätte auch unter dem Gesichtspunkt, dass es sich um Jugendbücher handelt, etwas weniger Vorlauf und insgesamt mehr Konzentration verdient.

Mit Ausnahme des vierten Bandes, der mir nicht gefallen hat, bleibt ein spannendes Gesamtwerk, das sich auch als Erwachsener und erfahrener SF-Leser gut und mit Spaß weglesen lässt, weil Eschbach seinen Figuren inzwischen viel Wärme, Gefühle und Handlungsfreiräume gibt.

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Andreas Eschbach, Die seltene Gabe (2004)

Inhaltsangabe

Bestellung bei

10.10.2010: Die Erzählerin ist ein junges Mädchen und der Junge, mit dem sie sehr realistische Abenteuer erlebt, ein Telekinet, der also mit reiner Geisteskraft Gegenstände bewegen und zerstören kann. Deshalb muss er auch vor seinen Häschern fliehen.

 
Eschbach fängt die zarte Liebe zwischen beiden wunderschön ein. Unüberlegte Vorwürfe, Missverständnisse und emotionale Reaktionen "knallen" bei Jugendlichen heftiger als bei abgeklärten und leiderfahrenen Erwachsenen. So auch in dem folgenden Zitat.

Das Mädchen erzählt (hier zitiert nach der Ausgabe bei Bastei Lübbe, 2006, Seite 106 f.):

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Ich lachte spöttisch auf, mit einem Lachen wie eine Kettensäge. »... Meine Güte, wenn du wüsstest, wie du mich anwiderst, du... du Monstrum!«

Die Stille war wie eine Explosion. Erschrocken presste ich die Hand vor den Mund. Ich hatte mir die Zunge abgebissen, wenn ich damit diese Worte hätte ungesagt machen können. Auf einmal war alle Wut verflogen wie nie gewesen. Ich saß nur da und starrte ihn entsetzt an.

Armand war bei meinem Ausbruch zurückgeprallt, als hätte ich ihn geohrfeigt. Alles Blut war aus seinem Gesicht gewichen. Er saß da, starrte mich aus unnatürlich weiten Augen an, regungslos, wie gelähmt - bis auf ein kaum merk­liches Zittern, das an seinem Kinn entlang kroch. Es war klar, ich hatte ihn tödlich getroffen. Ich sah ihn an wie ein Kaninchen die Schlange, und in meinem Gehirn kreiste dröhnend nur der eine Gedanke: Jetzt bringt er mich um!
 

Doch dann, urplötzlich, mit einem Knall, der mich zusammenzucken ließ wie ein elektrischer Schlag, zerbarsten die beiden Spiegel unter den Gepäckablagen. Ich zog den Kopf ein, als tausend Splitter klirrend und raschelnd auf mich herabregneten, während Armand sich schwer aus seinem Sitz hochstemmte, auf die Abteiltür zutaumelte, sie mit ungelenken Bewegungen aufriss und auf dem Gang verschwand, unverständliche Wortfetzen vor sich hin keu­chend.

Ich saß da wie betäubt, griff nach einer Scherbe, legte sie wieder hin, wusste nicht, was ich tun sollte. ...

Mit der Zeit kam ich wieder zu mir. Ich stand auf und trat auf den Gang hinaus. Unter meinen Schuhen knirschten Glasscherben. Wohin mochte Armand gegangen sein? ...

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Andreas Eschbach, Der letzte seiner Art (2003)

Inhaltsangabe

Bestellung bei

Einen Cyborg habe ich mir immer so vorgestellt, dass das menschliche Gehirn und andere neurologische Bestandteile in eine robotische Hülle eingefügt werden und dadurch mit besonderen, mechanischen Fertigkeiten weiter- oder überleben.
 

Eschbach geht einen anderen Weg. Bei ihm werden die militärischen Versuchspersonen - wie beim Six-Million-Dollar-Man - mit technischen Komponenten angereichert. Sie bekommen dadurch ungeahnte Fertigkeiten und werden zu schlecht kontrollierbaren Kampfmaschinen. "Der Letzte" kämpft dagegen, abgeschaltet zu werden.

Ist das noch ein Jugendroman oder schon ein "normaler"? Ich weiß es nicht. Der Lesespaß blieb irgendwie auf der Kippe.
  

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Eschbach kommt eigentlich aus der Science Fiktion-Ecke. Mit seinen "echten" SF-Romanen hat er mich aber nicht immer begeistert und überzeugt.

 
Fangen wir mit den Haarteppichknüpfern an, dem Erstlingswerk von Eschbach.

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Andreas Eschbach, Die Haarteppichknüpfer (1995)

Inhaltsangabe

Bestellung bei

Die Gesellschaften, die Eschbach zunächst beschreibt, wirken sehr traditionell und archachisch. Es herrscht ein großer Anteil an gesellschaftlicher und Selbst-Ausbeutung, wobei das wesentliche Zahlungsmittel die kunstfertigten Haarteppiche zu sein scheinen, die aus den Haaren der Frauen und Töchter der Haarteppichknöpfer gewoben werden.

Die Auflösung am Ende des Buches ist ein wenig märchenhaft und gruselig, nicht aber versponnen.

Mir ist eine Szene besonders in Erinnerung:

Stellen Sie sich vor, nur ihr Kopf würde leben und sie seien an dem Ort, an dem Sie gerade sind, gefesselt. Sie haben keinen Körper mehr, nur eine Lebenserhaltungsmaschine. Und sie blicken, weil Sie Ihren Kopf auch nicht bewegen können, ständig auf dieselbe Fensterfassade - Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende. Unter seinem eigenen Gewicht beginnt das Glas der Fenster im Laufe der langen Zeit allmählich nach unten zu fließen, wird oben dünner und dünner und unten dicker und dicker. Bis es oben aus seinem Rahmen gerät und unten ein immer dickerer Wulst entsteht. Je länger das dauert, desto mehr Wind verspüren Sie. Er zerbricht auch das eine oder andere Fenster - und Sie können sich das alles nur über sich ergehen lassen und nichts daran ändern.

Noch einmal: Die Auflösung am Ende des Buches ist gut.

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Andreas Eschbach, Solarstation (1996)

Inhaltsangabe

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Die Solarstation soll ein Thriller sein. Das Buch enthält durchaus spannende Teile und die Physik der Schwerelosigkeit weiß Eschbach gut einzusetzen. Aber begeistert hat mich das Buch nicht; es ist mir auch kaum in Erinnerung geblieben.

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Andreas Eschbach, Quest (2001)

Beitrag

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Die begeisterten Rezensionen, auf die die Wikipedia verweist ( Buchwurm.info, SF-Fan), teile ich nicht.

Nicht, dass das Buch schlecht wäre. Es ist lesbar und liest sich runter. Ein echtes Highlight ist es hingegen nicht. Ich glaube, mit diesem Buch hat sich Eschbach auf die falsche Fährte begeben und wollte womöglich zu viel philosophische Tiefe liefern, blieb dabei aber doch an der Oberfläche und hinterließ jedenfalls bei mir kein "Aha".
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Andreas Eschbach, Kelwitts Stern (2000)

Rezensionen bei

Bestellung bei

Jugendbuch? Science Fiktion?

Beides, irgendwie. Turbulent, aber doch nur Mittelklasse.
 

zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift nach oben Experiment: Exponentialdrift

 
Andreas Eschbach, Exponentialdrift (2003)

Inhaltsangabe

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Die Exponentialdrift ist ein literarisches Experiment, das Eschbach in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung - FAZ - veranstaltet hat.
 

Darin begleitet er schriftstellerisch einen Menschen, der von sich glaubt, ein Außerirdischer zu sein, und reflektiert die Zeitgeschichte von September 2001 bis Juli 2002 anhand der aktuellen Ereignisse.

Lesenswert.
 

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Das erste Buch, das ich von Eschbach gelesen habe, war das Das Jesus Video. Es hat mich wegen seines Plots, seiner Wendungen und seiner Spannungsbögen begeistert. Für Die Haarteppichknüpfer musste ich einen langen Atem aufbringen und wurde mit einem furiosem Schluss belohnt. Dann haben mich die Marskinder mit ihrer (angemessenen) Naivität, ihrer Experimentierfreude und ihrem kindlichen Draufgängertum erfreut. Mit den Hauptpersonen im Nobelpreis und in Ausgebrannt hat Eschbach echte Treffer gelandet.

Eschbachs Stärke ist die leichte und vor allem die Jugendliteratur. Er verspricht immer wieder den ganz großen Wurf, den er bislang noch nicht geliefert hat.

Nehmen Sie sich die Zeit, Herr Eschbach, so wie Wolfgang Jeschke es zuletzt gemacht hat. Dann schaffen Sie das Werk, das wirklich begeistert. Davon bin ich überzeugt.
 

 
18.01.2009: Mit der unberührten Welt und dem Buch der Zukunft hat Eschbach seine Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Das Sachbuch zeigt seine perspektivischen und seine Kurzgeschichten die Fähigkeit, auch mit kurzen Texten spannende Handlungsbögen zu entwickeln.

Beide Fähigkeiten wünsche ich mir für das Buch, das noch aussteht.
 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018