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… fragt Peter Glaser mit ungewöhnlich vielen Tippfehlern im Text in
(1).
Er wendet sich damit gegen interaktive Programme und Lernhilfen. Dabei
missachtet er die Aufgabenbereiche für verschiedene
Dokumentationsformen. Ich denke dabei an Konzeption, Austausch
(Kommunikation) und Vermittlung (z.B. E-Learning).
Fangen wir hinten an. Die Vermittlung dient der Verbreitung doktrinärer
Resultate. Dabei handelt es sich meistens um wissensmäßige (kognitive)
Lernziele, die aus der Sicht des Senders vom Empfänger als Handwerkzeug
benötigt und vereinheitlicht werden sollen. Das ist die Spielwiese für
Informationssammlungen, E-Learning, Seminare und Beratungsgespräche,
durch die der Empfänger munitioniert und ausgerichtet werden soll.
Bei der Vermittlung kommt Interaktivität nur zielgerichtet zum Einsatz.
Wenn der Empfänger zielabweichende Antworten gibt, dann wird er entweder
sanft in die „richtige“ Richtung geschoben oder mit strengem Druck
sanktioniert.
Der Austausch dient hingegen dem Feinschliff von Strategien,
Erkenntnissen und der Abstimmung. Er ist grundsätzlich ein
demokratischer Prozess, der der Vereinheitlichung des Vorgehens, wenn es
denn zielgerichtet ist, und der gleich lautenden Argumentation dient.
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Bei der anfänglichen Konzeption werden strategische (Vor-) Überlegungen
angestellt. Trotz vieler Überlegungen zum Data-Mining bin ich der
Überzeugung, dass die konzeptionelle Arbeit ganz überwiegend im Kopf und
auf dem Papier anhand von Grundrechnungen, Grafiken und
Stichwortsammlungen stattfindet.
Interaktivität ist nur in der Phase der
Kommunikation produktiv. In ihr wird das Gedankenmodell aus der
Konzeption der interessierten Haifischmeute zum Kommentar und zum
Verriss präsentiert und der Konzeptionist oder die Konzeptionisten
können ihre Gedankenmodelle verwerfen, verfeinern oder trotzig weiter
verfolgen.
Glaser sieht sich als Opfer der
Informationstechnologie, die ihm keine Gestaltungsfreiräume lässt und
ihn bevormundet. Recht hat er, weil er nur die Vermittlung betrachtet.
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