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November 2009 |
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Netzeitung vor dem Aus |
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Die Netzeitung ist eine nur im Internet vertretene Zeitung ohne ein zweites Standbein in den Printmedien. Sie bedient ein allgemein gehaltenes Informationsinteresse ohne Spezialisierung. Damit konkurriert sie mit jeder Menge Nachrichtendiensten und sie hat auch nie den richtigen Durchbruch geschafft, sich als besonderer Informationsdienst zu positionieren. Den Markt für Boulevard-Meldungen besetzen die Internetangebote der klassischen Tages- und Wochenzeitungen. Sie können nicht nur auf einen soliden Stamm von Redakteuren und anderen Mitarbeitern zurückgreifen, sondern haben noch einen weiteren Vorteil: Ihre Werbeeinnahmen dürften überwiegend aus dem Printgeschäft stammen und das lässt eine Querfinanzierung zwischen Print- und Netzausgabe zu. Sie nutzen ihren Webauftritt außerdem zur Eigenwerbung, so dass die Netzausgabe im Wesentlichen zum Anfüttern der Papierkäufer dient.
Es ist
schade, dass das Projekt stirbt. Seine Perspektive, ein automatisiertes
Nachrichtenportal zu werden, ist alles andere als zielführend. Nicht
nur, dass sich auf diesem Markt etablierte Platzhirsche tummeln. Die
Netzeitung hat nichts entwickelt, um sich als Hecht in diesem
Karpfenteich hervorzutun. |
Der große Unterschied zwischen ihnen besteht nicht nur darin, dass auf seine Print-Flaggschiffe und zurückgreifen kann, sondern auch darin, dass sie sich spezialisiert haben. Das schließt die ganz große Allgemeinheit als Kunden aus, schafft aber ständige Besucher, die sich vom Themenfeld angesprochen fühlen. Den breiten Stamm von Zulieferern, auf den zum Beispiel zugreifen kann, hat die Netzeitung nicht und auch nie bekommen können. Ihr Konzept muss falsch gewesen sein. Ich glaube, ein auf das Internet begrenztes Boulevard-Konzept kann nicht oder noch lange nicht funktionieren. Man muss sich spezialisieren, Schwerpunkte setzen und akzeptieren, dass daran nicht alle (deutschsprachigen) Internetnutzer interessiert sind, und hoffen, dass es doch sehr viele sein werden. Das ist das Erfolgskonzept von , wie mir scheint.
Und der
Cyberfahnder? Der ist zu speziell ausgerichtet. Zielgruppenorientiert
ist er, ansonsten jedoch zu ungeplant und unvorhersehbar. Er kann
Achtungserfolge wegen einzelner Beiträge bekommen und ein "Hut ab" wegen
seiner Linigkeit und Konstanz, aber wenig mehr. |
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Anmerkungen | |||
(3)
Netzeitung, Aufstieg und Fall,
ERRATIKA 08.11.2009 |
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Cyberfahnder/b> | |||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |