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Mai 2009 |
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Verfassungs- und Wirtschaftsschutz |
Der Verfassungsschutzbericht 2008 warnt
vor Wirtschaftsspionage und elektronischen Angriffen |
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Am 19.05.2009 wurde der Verfassungsschutzbericht 2008 (1)vorgestellt (2). Die Schwerpunkte Berichts betreffen den politischen und islamistischen Extremismus. Schließlich beschäftigt er sich auch mit der Spionage und ihren elektronischen Methoden. Das stärkste Engagement sieht der Bericht bei Russland und China sowie aus Ländern des Nahen, Mittleren und Fernen Ostens sowie Nordafrikas. (3) Ihre Aufklärungsziele beträfen gleichermaßen die Politik, die Wirtschaft und das Militär sowie die Unterwanderung regimekritischer Auslandsorganisationen. Dabei würden sich einzelne Nachrichtendienste verstärkt der Wirtschaftsspionage widmen, um technisches Know-how und zum Beispiel komplexe Fertigungstechniken auszuspähen. (4) Ein Kapitel befasst sich mit den Elektronischen Angriffen (5) mit und gegen die IT-Infrastruktur. Neben der Informationsbeschaffung wird darunter auch die Schädigung bzw. Sabotage dieser Systeme gefasst. Als Verantwortlichen für diese Art der Spionage benennt der Bericht
besonders die VR China.
Im Frühjahr
2007 erfolgte eine elektronische Attacke gegen deutsche
Wirtschaftsunternehmen in China, bei der eine E-Mail unter dem
gefälschten
Absender des Leiters einer deutschen Behörde versandt wurde. Opfer waren
Beschäftigte einer Vielzahl von Unternehmen, die offensichtlich zuvor
gezielt ausgespäht wurden.
(6)
Darüber hinaus wird eine E-Mail-Kampagne genannt, die sich 2007
politischen Zielpersonen gewidmet habe. |
Die Methoden, mit denen dabei vorgegangen wird, sind dieselben, die auch bei der Cybercrime verwendet werden. Es handelt sich um gezielte Aktionen gegen Einzelpersonen oder umgrenzte Personengruppen. Anders als die klassische Cybercrime, die nach dem Gießkannenprinzip verfährt (z.B. beim Phishing), verlangen individuelle Angriffe nach einer genauen Vorbereitung, die im Sammeln von Informationen, Kontaktpflege und das Locken mit interessanten Themen und Materialien besteht. Damit ist nichts anderes als das Social Engineering gemeint. Der Verfassungsschutzbericht beschreibt das Vorgehen mit verständlichen Worten und eindringlich ( Kasten unten links). (8) Die Warnungen des Berichts decken sich mit den Prognosen der Sicherheitsspezialisten, die ebenfalls mehr individuelle Angriffe erwarten (9).
Das
abschließende Zitat beschreibt, wie die
Malware für heutige
Botnetze
funktioniert: Aktualisierung der Malware, gezieltes Ausspähen und
Missbrauch der technischen Komponenten (
Kasten unten rechts) |
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Malware und Botnetze | ||||||
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Zur Abwehr elektronischer Angriffe benennt der Bericht zutreffend, aber sehr allgemein gehalten den Informationsaustausch, die Sensibilisierung von Mitarbeitern und die Entwicklung von Konzepten zum Wirtschaftsschutz. Fazit Der Verfassungsschutzbericht 2008 kann seine nachrichtendienstlichen Herkunft nicht verbergen und bleibt häufig im Vagen oder bei Andeutungen. Seine Ausführungen zu den elektronischen Angriffen und zum Wirtschaftsschutz liefern nichts grundlegend Neues. Sie belegen jedoch, dass die Warnungen vor der Cybercrime, ihren Methoden und Ausprägungen längst zum allgemeinen Problem geworden sind und nicht mehr allein von abgehobenen IT-Fachleuten diskutiert werden. Die Wortwahl des Berichts ist hingegen lehrreich auch für IT-Leute:
Einfach komprimiert und aussagekräftig und vor Allem ohne unnötige Fach-
und Fremdworte oder geheimnisvolle Abkürzungen. |
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Anmerkungen | ||||||
(2)
Verfassungsschutzbericht 2008 vorgestellt, (3) (2), S. 264 (4) (2), S. 265 (5) (2), S. 285 (6) (2), S. 286 f.
(7)
(2), S. 286 |
(9)
virtuelle Kriminalität 2008, (10) (2), S. 288
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Cyberfahnder | ||||||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |