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November 2009 |
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Mr. Hyde und die Malware |
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Das Glanzstück des zum Mr. Hyde (2) gewandelten Mannes ist ein Bootkit, das den ersten Startvorgang bei einem Rechner überwachen kann. Diese für sich gesehen neutrale Funktion kann dazu genutzt werden, Fremdeinflüsse von Malware zu erkennen und abzuwenden, aber auch selber als Malware missbraucht werden. Diese Funktionalität hat er mit anderen Komponenten verbunden, die
dadurch zur Onlinedurchsuchung eingesetzt werden können. Teile seines
Programmpakets hat der Mann außerdem im Internet veröffentlicht.
Wichtige
Teile hält er jedoch zurück – und genau dafür sollen Interessierte
zahlen. K. will durch den Verkauf seiner Software nach eigenen Angaben
das Startkapital für sein eigenes Unternehmen sammeln. Offiziell betont
K. zwar, er wolle nur Behörden sein Framework verkaufen. Stutzig macht
allerdings, dass er in der Preisliste seines Bootkit-Frameworks
möglichen Käufern Anonymität zusicherte – was bei Behörden eher
ungewöhnlich ist. Seltsam ist zudem, dass K. nach eigenen Angaben selbst
entschieden gegen Online-Durchsuchungen (mit Bundestrojanern) sein will,
obwohl er unabhängig davon mit Stoned ein Tool entwickelt, was genau
dies kann. |
Die beiden Meldungen verbindet, dass Programmteile, die zur Onlinedurchsuchung bestimmt sind, in die Öffentlichkeit gelangten und hier für jeden Missbrauch zur Verfügung stehen. Das soll nicht heißen, dass versierte Malware-Schreiber nicht selber in der Lage wäre, solche Werkzeuge zu entwickeln. Es wird ihnen jedoch leichter gemacht, sie können ihre Überlegungen und Lösungen mit den veröffentlichten abgleichen und die weniger versierten Trittbrettfahrer bekommen Futter, an das sie sonst niemals gekommen wären.
Die
Meldungen werfen ein äußerst schlechtes Licht auf die beteiligten
Software-Firmen, ihren Mängeln bei der Personalauswahl und ihrem
Sicherheitsmanagement. Beide Vorfälle hätten nicht passieren dürfen. |
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Anmerkungen | ||||
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(3) Skype-Wanze veröffentlicht |
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Cyberfahnder | ||||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |