|  | 
 |  
  John 
		Mulholland war einer der bekanntesten Zauberer der ersten Hälfte des 20. 
		Jahrhunderts. Er soll begnadet in der Kunst der Zauberei auf kurze 
		Distanz gewesen sein. Das verlangt nach Fingergeschick, guter gestischer 
		und mimischer Kontrolle und sozialer Kompetenz, um die Zuschauer vom 
		handwerklichen Tun abzulenken. Wegen seiner Fähig- und Fertigkeiten wurde er Ende der 40er Jahre von 
		der CIA angeheuert und schrieb für sie 		 zwei Handbücher, von denen eines erhalten ist. Er sollte den 
		CIA-Leuten beibringen, wie ein Zauberkünstler denkt und wie Täuschungen 
		tatsächlich funktionieren  (1). 
		Darin ersann er unter anderem dreckige Tricks, um Gegnern Gift 
		beizubringen oder auf andere Weise zu täuschen. 
		 Handwerklich gute Illusionisten beherrschen die Kunst der Täuschung, so 
		dass es nahe liegt, dass Geheimdienste sich ihrer Qualifikation 
		bedienen. Das gilt für alle Sparten, die beim  Social Engineering zusammen kommen: Überreden, täuschen, 
		austricksen. Beim offenen Kontakt kommt es hingegen besonders auf 
		Unauffälligkeit an  (2). 
		 Das Social 
		Engineering hat  McAfee bereits Ende 2008 zu einem  Schwerpunkt seines damaligen Security Journals gemacht und dabei die 
		Verbreitung von  Malware in den Vordergrund gestellt. Das ist weiterhin berechtigt. 
		Seine Anwendungsfelder reichen weit darüber hinaus und betreffen die  Organisationssicherheit ebenso wie die kleinen Schweinereien im 
		Alltag. Die Schulung der Wachsamkeit kann deshalb nicht schaden. 
 
 |  
   Kaum habe ich mich zu der Aussage hinreißen lassen, die vorhergesagten  Cyberwar-Aktivitäten 
		seien ausgeblieben, widerspricht mir Paul B. Kurtz im Auftrag von McAfee 
		vehement  (3). 
		Seine Beispiele sind etwas betagt und nur durch eines aus dem Jahr 2009 
		angereichert. Das lässt mich aufatmen. Wichtig und gut sind hingegen seine analytischen Ausführungen. 
		 Die Grenze zwischen Internetkriminalität und Internetkrieg 
		verschwimmt heute immer mehr,
		weil manche Staaten kriminelle Organisationen als nützliche Verbündete 
		betrachten. Einige
		Nationen zeigten bereits, dass sie bereit sind, Angriffe auf gegnerische 
		Ziele durch kriminelle
		Organisationen und Privatpersonen zu tolerieren, zu fördern oder sogar 
		gezielt einzusetzen.  Kurtz' 
		Bericht setzt die Reihe der jährlichen Sicherheitsberichte von McAfee 
		fort. Ihre Qualität schwankt - zwischen gut und sehr gut. Auch dieser 
		dürfte erst wieder im Rückblick seine ganze Bedeutung offenbaren.
  Unverständlich ist, dass McAfee nicht mehr Werbung für seine Whitepapers 
		macht und dass sie so wenig von den Nachrichtendiensten im Internet 
		wahrgenommen werden.
 Bin ich einer der wenigen, die sich bei den
		
		 McAfee Labs Technical White Papers  gelegentlich umsehen? 
 |