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August 2010 |
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Scareware und organisierte Cybercrime | virtuelle Nachlassverwalter |
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Die Masche ist schon älter (2). Uli Ries berichtet in der Zeitschrift über die gewerblichen Strukturen, auf denen die Scareware-Anbieter inzwischen aufbauen (3): Innovative Marketing, das laut Kolberg knapp 700 feste Mitarbeiter beschäftigt, unterhält inzwischen eigene Support-Center. Deutschsprachige Helfer ... am Ende der Leitung inklusive. Dem Akzent der deutschsprachigen Gesprächspartner nach zu urteilen, werden die Call-Center in Osteuropa, wahrscheinlich in Polen, betrieben. Von Dirk Kolberg entdeckte Mitschnitte einzelner Support-Telefonate belegen, wie die in den Diensten von Innovative Marketing stehenden Hotline-Helfer den Anrufern im Zweifelsfall sogar Schritt für Schritt erklären, wie sie bereits vorhandene legitime Antiviren-Software entfernen. Nach wenigen Minuten ist die Bahn frei und die Scareware lässt sich ohne Warnmeldungen des ehemaligen Virenwächters installieren. (4) Zur Infiltration der Rechner werden die Wege genommen, die auch für
andere Malware genutzt werden. Die gewerbsmäßige Struktur des
kriminellen Marktes zeigt sich besonders am Einsatz von Affiliates.
Ries:
Diese Partner ... kümmern sich um das massenhafte Verbreiten der
Scareware - oder besser: das Infizieren von PCs. Pro erfolgreicher
Registrierung durch das Opfer bekommen <sie> eine Provision,
teilweise bis zu 50 Prozent des Umsatzes. ... Kleinkriminelle mit
geringem technischen Wissen ... müssen sich nur eine Kundenkennung beim
Scareware-Macher besorgen, anschließend beispielsweise ein Botnet mieten
und darüber die Malware verteilen ...
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10-08-13 |
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kein Tatort Internet | |||
10-08-14
Dabei wäre
die Serie ausbaufähig gewesen, wie der Beitrag
links zeigt. Sie hat sich ohne Not auf die Analyse von Malware
beschränkt und hätte auch andere Sicherheitsaspekte behandeln können.
Schade. |
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sicheres Onlinebanking | |||
10-08-15 Eine absolute Sicherheit bietet Bankix nicht. Gegen Angriffe, die sich nur auf die laufende Session richten und nur den Arbeitsspeicher und die Datenverarbeitung selber ansprechen, ist das Programm nicht gefeit. Dazu müsste sich die Startsequenz der Malware im BIOS oder in dem Datenträger eingenistet haben oder sie von der Webseite der Bank beziehen. Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Alles in allem: Sehr empfohlen! |
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Anmerkungen | |||
(1a) Ausführliche Beschreibung bei: Andreas Winterer, Scareware, Rogueware: falsche Antiviren-Tools, scareware.de 15.08.2010
(2)
teure Placebo-Software: Scareware, 23.10.2008; (3) Uli Ries, Geschäft mit der Angst. Betrüger machen Millionen-Gewinne mit Scareware, c't 18/2010, S. 76 (4) Ebenda (3), S. 77.
(5)
Ebenda
(3), S. 77. |
(7)
Mirko Dölle, Sicheres Online-Banking mit Bankix,
c't August 2010 |
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Cyberfahnder | |||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |