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  Was die  Malware anbelangt ist in den USA alles früher vorhanden, heftiger 
		und verbreiteter, hat McAfee Anfang 2008 behauptet  (1). 
		Das scheint sich auch wegen der Trends beim Datenklau und den 
		Abzockereien zu bestätigen. 
		 Im November 
		2008 wurde eine weltweit koordinierte Tat ausgeführt, die beispiellos 
		ist und verschiedene Ausprägungen der Cybercrime zusammengeführt hat  (2). 
		Als Erstes kam das  Hacking zum Einsatz, indem die Angreifer in den USA in das System 
		des Finanzdienstleisters RBS World Pay eindrangen und dort die 
		Zahlungskartendaten und PINn von 100 Kunden ausspähten. Dabei setzten 
		sie auch die Methoden des  Identitätsdiebstahls und der  Datenveränderung ein, indem sie das Auszahlungslimit für diese 
		Kunden erhöhten. Dann wechselten die Täter zum 
		 Skimming und fälschten mit den gestohlenen Daten Zahlungskarten, die 
		am 08.11.2008 in 49 Städten in aller Welt an 130 Geldautomaten 
		eingesetzt wurden. Sie erbeuteten damit rund 9 Millionen US-$. 
		 Eine 
		Fortsetzung oder Auflösung dieser bei  berichteten 
		Geschichte  (3) 
		ist mir nicht bekannt geworden. 
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  Ganz 
		unabhängig davon wurde jetzt in Florida ein Hacker angeklagt, der 
		zusammen mit zwei russischen Komplizen    seit 
		Oktober 2006 Kartennummern und Namen unter anderem in den 
		Computersystemen einer Firma für Zahlungsabwicklungen in New Jersey, der 
		7-Eleven- Supermarktkette und weiteren landesweit und regional tätigen 
		Einzelhändlern ausgespäht haben soll.  (4) 
		Sie sammelten 130 Millionen Kreditkartendaten, ohne sie jedoch selber zu 
		missbrauchen, wie es scheint. 
		 Zurückhaltend verhält sich dagegen die deutsche kriminelle Szene. Das LG Göttingen hat gerade drei Jura-Studenten zu Bewährungsstrafen 
		verurteilt, die seit 2007 mit Abofallen nach eigenen Angaben 130.000 € 
		ergaunert haben 
		 (5). 
		Sie    hatten im 
		Jahre 2007 unter der Domain fabrik-einkauf.com ihre Abofalle ins Leben 
		gerufen. Per Spam bewarben sie die Seite sowie ein angebliches 
		Gewinnspiel. Wer dort seine Daten hinterließ um Zugang zu erhalten, 
		erhielt wie bei der Masche üblich eine Aborechnung (84 Euro/Jahr). Zwei der Täter haben so hohe Haftstrafen bekommen, dass sie kein 
		Referendariat absolvieren können. Erst diese "zweite Staatsprüfung" 
		würde ihnen den Zugang zum Richteramt oder zur Tätigkeit als 
		Rechtsanwalt eröffnen. Das ist vielleicht auch besser so.
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