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März 2010
28.03.2010 Rubrik
28.03.2010 Schutzrechte
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift Google in Hongkong parasitäre Werbung


Ausschnitt aus PCCW, Global Infrastructure Map

 
Das Suchmaschinenunternehmen Google hat sich aus China zurückgezogen und seine regionale Niederlassung nach Hongkong verlegt. Jetzt werden Befürchtungen laut, China könne die Suchmaschine blockieren, weil sich Google nicht an das staatliche Zensurgebot halten wolle (1).

Ob es weise war, sich überhaupt auf die Staatszensur einzulassen (2), ist eine andere Frage. Wegen des Ansehens von Partnern ist das Unternehmen nicht wählerisch, wenn sie wie die NSA potent sind und Profit versprechen (3).

Die Gefahr des Blockierens ist eine einseitige. Nur China kann sich von Google abkoppeln und nicht umgekehrt das Unternehmen vom Internet abschneiden. Das liegt daran, dass die wesentlichen internationalen Kabelverbindungen in Hongkong anlanden (siehe links). Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Die Seekabel werden in den meisten Fällen entlang den erfahrenen Routen der Seeschifffahrt verlegt (4). Für sie ist Hongkong keine chinesische Enklave, sondern das Tor zu China. Das gilt eben auch für die technische Infrastruktur des Internets.
 

 
Hartnäckig überdeckt die Werbung von O2 den Auftritt von der Süddeutschen und lässt sich auch nicht beenden. Ob sich die Zeitung das so gedacht hat? Wohl kaum.
   

Dabei ist der Artikel von M. Hutter durchaus lesenswert (4). Er plädiert für eine neue Definition des geistigen Eigentums: Geistige Inhalte - Geschichten, Lieder, Bilder in allen möglichen Kombinationen - sind nicht weg, wenn sie erschlichen worden sind.

Er fordert Verwertungsentgelte für geistige Leistungen in der vernetzten Welt, weil der "Diebstahl" als solcher nicht aufgehalten werden kann. Dazu verlangt er nach Micro-Payment- und Verwertungssystemen zugunsten der Schaffenden und nicht zugunsten ihrer Verwerter.

Ein Rufer im Wald.
 

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(1) Thomas Pany, Google-China zieht nach Hongkong um, Telepolis 23.03.2010

(2) Domänen, Google und China

(3) internationale Netzarchitektur

 
(4) M. Hutter, Zum geistigen Eigentum. Fremdzündung, Süddeutsche 26.03.2010
 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018